Cyanotypien

Die Cyanotypie ist ein altes fotografisches Verfahren. Ein Träger, zum Beispiel ein Blatt Papier, wird mit einer lichtempfindlichen Emulsion bestrichen. Wird das Papier dann UV-Strahlen ausgesetzt, färben sich die belichteten Teile des Papiers blau (cyan = blau), die unbelichteten Teile bleiben weiß. Entwicklung und Fixierung erfolgen im Wasserbad.
Die Farbe Blau ist das besondere Merkmal der Cyanotypie. Die Farbe kann durch Farbbäder oder durch das Verwenden farbiger Vorlagen variiert werden. Für Belichtung der Vorlagen können, ähnlich dem Fotogramm, verschiedenste Materialien oder auch Fotonegative verwendet werden. Eine Besonderheit besteht für mich darin, dass man einen Gegenstand direkt abbilden kann, der auf dem Bild also seine reale Spur hinterlässt. Es finden sich hier neben der Verwendung von Gegenständen oder Fotonegativen auch verschiedene Bearbeitungen der Cyanotypien: mit Malerei oder Zeichnung kombinierte Blätter, gefärbte, gebleichte und mehrmals belichtete Blätter. Ich habe die Cyanotypie und ihre unendlichen Variationsmöglichkeiten 2019 entdeckt, dank der Anregung von Annette Polzer in ihrem Kurs an der Volkshochschule Berlin.